Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.“ (Linus Pauling)
Der Begriff orthomolekulare Medizin, wörtlich „Medizin der richtigen Moleküle“, geht auf den Biochemiker und 2-fachen Nobelpreisträger Linus Pauling (190 1-19Q4) zurück. Sein 1968 entwickeltes Konzept beruht auf der Annahme, dass umweltbedingt bei nahezu keinem Menschen die lebensnotwendigen Nährstoffe Vitamine, Spurenelemente, essentielle Fettsäuren, Aminosäuren und Enzyme – in der richtigen Menge und im richtigen Verhältnis zueinander im Organismus vorhanden sind. Dies ist Teil eines ganzheitlichen Therapiekonzeptes, in dessen Mittelpunkt der Mensch als komplexe Funktionseinheit steht und nicht nur das einzelne erkrankte Organ.
Heute sind zivilisationsbedingte chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Krebserkrankungen überwiegend für die Mehrzahl der Todesfälle verantwortlich. Aufgrund der wachsenden Erkenntnisse über die an der Entwicklung dieser Erkrankungen beteiligten Faktoren ( falsche Ernährung, Umweltbelastungen, Rauchen, Alkohol) bietet sich die Chance, durch gesunde Lebensführung der Entstehung dieser Krankheiten vorzubeugen und bis ins hohe Alter Vitalität und Leistungsfähigkeit zu bewahren.
Diese Prophylaxe gilt als eigentliche Domäne orthomolekularer Strategien, aber auch im Krankheitsfall kann durch therapiebegleitende Verabreichung von Mikronährstoffen eine schnellere und bessere Heilung erzielt werden.
Ziele der orthomolekularen Medizin sind:
- Vorbeugung ernährungsbedingter (z.B. Diabetes mellitus) und chronisch degenerativer (z.B. Alzheimer Demenz, grauer Star, Makuladegeneration ) Krankheiten
- Verbesserung der individuellen Gesundheit besonders bei notwendiger Medikamenteneinnahme.(z.B. bei hohem Blutdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten)
- Erhaltung der Vitalität und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Lebensalter ( „Anti-Aging“)
Im Alltag muss von einer Grauzone versteckter Mangelerscheinungenan Mikronährstoffen ausgegangen werden, die nicht als deutliche Mangelsymptome erkennbar sind. Vielmehr erscheinen sie als unspezifische Befindlichkeitsstörungen wie
- allgemeine Schwäche
- Lern- und Konzentrationsstörungen, insbesondere auch bei Kindern und Senioren
- erhöhte Infekt- und Stressanfälligkeit
- Kopfschmerzen
- Nervosität
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
Solche versteckten Mangelzustände können rasch in einen manifesten Mangel übergehen, wenn der Organismus größeren Belastungen ausgesetzt ist (grippaler Infekt, Stress, Medikamente). Spezielle Laboruntersuchungen können Mängel aufdecken.
Einsatzgebiete bei Erkrankungen Erwachsener:
- koronare Herzkrankheit, hoher Blutdruck
- Herzrhythmusstörungen
- Diabetes mellitus
- chronische Lungenkrankheiten
- Magen- und Darmerkrankungen wie Entzündungen, .Reizdarm“
- häufige Erkältungskrankheiten
- HNO-Krankheiten wie z.B. chronische Sinusitis, Tinnitus
- Zahnfleischentzündungen .
- Hautkrankheiten wie Akne, Neurodermitis, Paoriasis
- hormonelle Störungen wie Schilddrüsenerkrankungen,
- Wechseljahrbeschwerden, prämenstruelles Syndrom
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Adipositas
- Prostatakrankheiten
- Gelenkerkrankungen und Osteoporose, Fibromyalgie
- Nervenstörungen wie Depressionen, Demenz, Morbus Parkinson, Burnout Syndrom
- Migräne
- Augenerkrankungen wie grauer Star und Makuladegeneration
- alle Krebserkrankungen
Bei Kindern können
- Lern- und Konzentrationsstörungen
- häufige Infekte
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS)
erfolgreich mitbehandelt werden.
Die orthomolekulare‘ Medizin ist keine Alternativmedizin. Sie verfolgt ein naturwissenschaftlich ausgerichtetes Therapieprinzip. Die Mikronährstofftherapie ist immer noch unbegründeter Kritik ausgesetzt, die häufig auf falschen Vorstellungen bezüglich biochemischer Abläufe beruht. Sie ist nicht zu verwechseln mit der teilweise recht ungezielten Einnahme sogenannter Nahrungsergänzungsmittel.
Mikronährstoffe sollten von Ärzten empfohlen werden, da nur diese aufgrund ihrer Ausbildung die Wirkungen und die Dosierung einschätzen können. Vor allem Überdosierungen können zu krankmachenden Nebenwirkungen führen.
Wichtige Mikronährstoffe
- fett- und wasserlösliche Vitamine
- Mineralien wie Calcium, Natrium, Kalium
- Spurenelemente wie Chrom, Jod, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink
- Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren,Omega-6-Fettsäuren)
- Aminosäuren (essentielle und nichtessentielle Eiweißbausteine )
- sekundäre Pflanzenstoffe wie Phytoöstrogene, Carotinoide usw.)
- Probiotika (Kulturen von bestimmten Darmbakterien, die z.B. auch gegen Durchfall eingesetzt werden
- Prebiotika (unverdauliche Kohlenhydrate z.B.lnulin)
- Ballaststoffe
Wichtiger Hinweis:
Der Einsatz essentieller Mikronährstoffe in der Vorbeugung und begleitender Therapie akuter und chronischer Krankheiten sollte nicht als Alternative, sondern. vielmehr als Ergänzung etablierter schulmedizinischer Maßnahmen verstanden werden.
Kosten der Behandlung
Die Kosten der Behandlung werden von gesetzlichen und privaten Krankenkassen meistens nicht mitgetragen.